Gemeinderat gewählt und ausgelost
Die diesjährigen Wahlen in Egg standen ganz im Zeichen der Auslosung des siebten Gemeinderatssitzes.
Am Dienstag erlebte Egg eine Premiere der skurrilen Art: Da am Wahlsonntag sowohl Corinne Huber (proEGG) als auch Andreas Schmid (SVP) je 843 Stimmen auf sich vereinigten, musste das Los über die Besetzung des siebten Gemeinderatssitzes entscheiden. Dies schreibt das kantonale Gesetzüber die politischen Rechte vor. Die Rolle der «Glücksfee» kam dem mit 1342 Stimmen wiedergewählten Gemeindepräsidenten Rolf Rothenhofer (parteilos) zu. Vor gut 20 Anwesenden zog er im Gemeindehaus das Couvert, in dem sich der Name von Corinne Huber verbarg, aus einer Wahlurne. Diese war zuvor vom Gemeindeweibel ver- und dann wieder entsiegelt worden. Die «Ziehung» von Corinne Huber bedeutet, dass zum ersten Mal eine Vertreterin der im Winter 2012 gegründeten Partei proEGG in den Egger Gemeinderat einzieht.
Exotin unter Bürgerlichen
Dass die junge Ortspartei, die politisch links der etablierten bürgerlichen Kräfte anzusiedeln ist, auf Kosten der SVP einen Sitz erobert, kommt einer kleinen Sensation gleich. Noch ist Huber aber eine Exotin in einem Gemeinderat, in welchem 5 von 7 Mitgliedern entweder der SVP oder der FDP angehören. Dazukommt der parteilose Rothenhofer. Sergio Oesch, der zweite Gemeinderatskandidat von proEGG, schaffte die Wahl nicht. Auch Dieter Ochsenbein, der Kandidat von proEGG für das Schulpräsidium, unterlag gegen Amtsinhaberin Beatrice Gallin mit 268 zu 978 Stimmen klar.
Vier Fragen an den wiedergewählten Gemeindepräsidenten Rolf Rothenhofer (parteilos):
Wie schätzen Sie Ihr Abschneiden in den Gemeinderatswahlen und für das Präsidium ein?
Rolf Rothenhofer: Das schöne Resultat hat mich natürlich riesig gefreut. Ich möchte an dieser Stelle allen, die gestimmt und mich im Amt bestätigt haben ganz herzlich danken.
Wie erlebten Sie den Wahlkampf? Fand überhaupt ein solcher in Ihrer Gemeinde statt?
Ich möchte auch hier allen ein Kompliment aussprechen. Es wurde sachlich und sehr fair Wahlkampf betrieben. Allerdings fehlte ein Wahlpodium, um wichtige Themen zu diskutieren und die Kandidaten kennenzulernen.
Was sind Ihre Erwartungen an den neu zusammengesetzten Gemeinderat?
Ich bin sicher, dass wir in der gewohnten fairen Art und Weise alle anstehenden Probleme und Aufgaben besprechen werden. Damit dann die nötigen Beschlüsse gefasst werden können, sind gute Kenntnisse über die anstehenden Geschäfte sehr wichtig. Das heisst, es braucht viel Zeit, die Akten zu studieren. Dies ist nötig, um effizient arbeiten zu können. Selbstverständlich wird es unsere Aufgabe sein, die neuen Mitglieder gut zu informieren und in ihre neuen Aufgaben einzuführen.
Welches sind die grössten Herausforderungen in der kommenden Legislaturperiode?
Die Planung und Realisation auf dem ehemaligen Landi-Areal ist für das Zentrum sehr wichtig. Dann werden zurzeit auch Grundlagen erarbeitet, um entscheiden zu können, ob Egg eine Einheitsgemeinde werden soll. Natürlich werden auch weiterhin die Bahnübergänge und die Ortskernumfahrung bearbeitet werden. Und nicht zuletzt müssen auch die Finanzen im Gleichgewichtbleiben.