Verkehrsführungsvariante Egg - Abstimmungsempfehlung von proEGG: 2 x NEIN am 28.09.2014
proEGG möchte ein attraktives Dorfzentrum und mehr Sicherheit für Fussgänger und Velofahrer. Gerade deshalb lehnen wir beide vom Gemeinderat für die Abstimmung vom 28.09.2014 vorgelegten Varianten für die Verkehrsführung in Egg ab.
- Beide Varianten führen zu Mehrverkehr mitten durch die Kernzone unserer Gemeinde.
- Beide Varianten bringen kaum Sicherheitsgewinn für die schwächsten Verkehrsteilnehmer.
- Wir wollen eine Reduktion des Verkehrs durch die Kernzone der Gemeinde. Wenn wir jetzt neue Strassen bauen, dann wird die überregionale Lösung für die Reduktion des Durchgangsverkehrs auf die lange Bank geschoben. Mit der Ablehnung beider Varianten stimmen wir für einen Neuanfang der Egger Verkehrspolitik: Für eine echte Erhöhung der Sicherheit im Zentrum (Variante «Null+»), für eine mittelfristige Reduktion des Durchgangsverkehrs mit Hilfe einer überregionalen Lösung und für eine attraktive Entwicklung unserer Kernzone in Egg.
Warum NEIN zu den Varianten «Ortskernumfahrung oberirdisch» und
«Verkehr durch das Zentrum»
proEGG ist überzeugt, dass die Variante «Ortskernumfahrung oberirdisch» keine gute Lösung für die Gemeinde ist. Statt durchs Zentrum, welches bereits den lärmtechnischen Anforderungen für eine Durchgangsstrasse angepasst ist, soll der Verkehr direkt an Primarschule, Kindergarten und Wohnhäusern vorbei mitten durch die letzte verbleibende Entwicklungszone im Zentrum in die Meilenerstrassegeführt werden. Eine solche «Ortskernumfahrung» kostet viel und bringt dem Dorf wenig, da der Durchgangsverkehr weiterhin mitten durch die Kernzone von Egg geleitet wird. Der Ausbau der Strassen wird neuen Verkehr und sehr wahrscheinlich teure Lärmschutzsanierungen nach sich ziehen. Die Verkehrsbelastung beim Schulhaus Bützi wäre mit den erwarteten 13‘000 Fahrzeugen pro Tag um mehr als 20% höher als die heutige Belastung im Zentrum an der Forchstrasse. Zudem wird wertvolles Bauland für eine unnötige Strasse versiegelt. Insgesamt befürchtet proEGG darum eine deutliche Verschlechterung der heutigen Verkehrssituation in Egg mit mehr Lärm- und Luftbelastung und höheren Gefahren für die schwächsten Verkehrsteilnehmer.
Die zweite vom Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegte Variante «Verkehr durch das Zentrum» ist ebenfalls abzulehnen. Die Variante ist unnötig teuer, bringt keine Verkehrsberuhigung und nur einen geringfügigen Sicherheitsgewinn für das Dorf. Mit der Verbreiterung der Strasse wird auch hier die Voraussetzung für mehr Verkehr geschaffen. Überdies wird mit der geplanten Strassengestaltung die Sicherheit für die Fussgänger und Velofahrer nur geringfügig erhöht.
Die Variante «Null+» ist besser als der Gemeinderat suggeriert
proEGG bevorzugt die Variante «Null+», eine Optimierung der Variante «Null», die bei Ablehnung beider Varianten zum Tragen kommt. Diese Variante schafft keine Tatsachen für mehr Verkehr durch den Kern unseres Dorfes. Und diese Variante bedeutet, dass der Gemeinderat eine überregionale Lösung mit einer echten Umfahrung für Egg mit allen Mitteln vorantreiben muss. Der Verkehr durchs Zentrum unserer Gemeinde soll langfristig gedrosselt werden. Eine Erhöhung der Fussgänger - und Velofahrersicherheit ist bei der Variante «Null+» mit einer Verkehrsverlangsamung und dem Rückbau des Grünstreifens vor den Arkaden des Gemeindehauses möglich. An der Informationsveranstaltung von Forchbahn und Gemeinderat am 18. November 2013 wurde die mögliche Gestaltung der Haltestelle Egg inkl. Zebrastreifen an leicht verschobener Lage mit Mittelinsel gezeigt. Zudem kann der Verkehrsfluss durch einfache verkehrstechnische Massnahmen im Bereich Meilenerstrasse/Forchstrasse verbessert werden. Der Kanton Zürich plant in diesem Bereich eine Änderung der Vortrittsregelung.
Für attraktive Veranstaltungen im Zentrum von Egg sehen wir den neuen Chilbiplatz als optimal an – eine Verlagerung von Veranstaltungen vom Märt- oder Dorfplatz über die Forchbahngleise auf eine beruhigte Forchstrasse sehen wir als unrealistisch an. Die Sicherung der Forchbahnübergänge muss so oder so erfolgen. Und mit der Forchbahn sowie der Forchstrasse bleibt bei allen Varianten eine Trennlinie mitten im Zentrum. Aus unserer Sicht ist es nicht sinnvoll mit einer neuen Durchgangsstrasse nur ca. 150 Meter westlich von der Forchstrasse eine weitere Trennlinie im Kern unserer Gemeinde zu schaffen.
Der mit Abstand grösste Gewinn für den Verkehrsfluss und die Sicherheit von Fussgängern und Velofahrern würde durch eine Verlangsamung des Verkehrs durchs Zentrum erreicht. Warum das für den Gemeinderat keine Option ist, ist unverständlich. Denn bereits heute haben einige Gemeinden in der Schweiz kantonale Durchgangsstrassen im Zentrum mit geeigneten Massnahmen beruhigt und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer massiv erhöht.
Abstimmungsempfehlung von proEGG: 2 x NEIN
Wir empfehlen die beiden vom Gemeinderat vorgelegten Varianten «Ortskernumfahrung oberirdisch» und «Verkehr durch das Zentrum» abzulehnen. Statt dem Bau und der Erweiterung von Strassen mitten im Zentrum unserer Gemeinde müssen unserer Ansicht nach Lösungen für die Reduktion des Verkehrs durchs Zentrumgefunden werden.
Die Abstimmungsfragen lauten:
1a Wollen Sie, dass die Verkehrsführungsvariante „Verkehr durch das Zentrum“ realisiert wird und hierfür ein Kredit (Gemeindeanteil) von Fr. 3,9 Mio. bewilligt wird?
Wahlempfehlung von proEGG: NEIN
1b Wollen Sie, dass die Verkehrsführungsvariante „Ortskernumfahrung oberirdisch" realisiert wird und hierfür ein Kredit (Gemeindeanteil) von Fr. 3,6 Mio. bewilligt wird?
Wahlempfehlung von proEGG: NEIN
1c Welche der beiden Vorlagen soll in Kraft treten, falls sowohl die Vorlage A wie auch die Vorlage B von den Stimmberechtigten angenommen werden?
proEGG gibt hier Stimmfreigabe
Stimmen Sie ab, nur wer stimmt, bestimmt!