, regio.ch, Eva Künzle

Egger Einheitsgemeinde nimmt Form an

13 Jahre nachdem das Begehren abgeschmettert wurde, bekommt die Einheitsgemeinde eine zweite Chance: Im November stimmen die Egger ab, ob Schule und Gemeinde neu nur noch eine Körperschaft mit einem Finanzhaushalt bilden.

Greifensee hat es bereits hinter sich, Egg hat es noch vor sich: Die Verschmelzung von Politischer Gemeinde und Schulgemeinde. «Eine gemeinsame Arbeitsgruppe hat eine neue Gemeindeordnung für eine Einheitsgemeinde erarbeitet und die Vor­ und Nachteile der neuen Organisationsform geprüft», schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Ändern würde sich unter anderem Folgendes: Das Schulpflegepräsidium wird in den Gemeinderat integriert und die Schulpflege wird auf fünf Mitglieder reduziert. Anstatt wie bisher, wird dann nur noch ein einziger Finanzhaushalt geführt. Ebenso wird die Sozialbehörde integriert.

Bis zum 11. Juli können sich interessierte Personen zum Vernehmlassungsentwurf äussern. Im November kommt das Vorhaben voraussichtlich an die Urne. Gemeindeschreiber Tobias Zerobin ist gespannt auf die Rückmeldungen des Vernehmlassungsverfahrens. Der Ausgang der allfälligen Urnenabstimmung könne noch nicht abgeschätzt werden. «Bis jetzt haben wir auf jeden Fall keine negative Rückmeldung aus der Bevölkerung erhalten», sagt er.

Eine missglückte Heirat

Früher war das anders. 2001 wurde das Traktandum Einheitsgemeinde an der Gemeindeversammlung mit 115 zu 114 Stimmen abgelehnt. Der Grund: Die Schulbehörde hatte sich vehement gegen die Eingliederung gewehrt. Von einer Heirat, bei der einer der Partner nicht wolle, war an der Versammlung die Rede.

2012 machte die Schulpflege dann selber den ersten Schritt. Das Projekt Einheitsgemeinde konnte erneut starten. In einem Bericht des ZO/AvU war jedoch die Rede, dass ein gewisser Druck auf die Behörde ausgeübt worden sei. Gemeindeschreiber Zerobin bestreitet dies. «Lediglich von bürgerlicher Seite waren entsprechende Stimmen zu hören», meint er. Auch Berater René Anliker, der bereits Greifensee zur Seite stand, findet, dass der Prozess in Egg bisher sehr glatt verlaufen ist.

Pause wegen Rücktritt

2012 war noch die Rede, dass die Organisationsform auf die neue Legislatur 2014 bis 2018 eingeführt wird. Mittlerweile ist der Start für das Jahr 2016 geplant. «Die Schulpflege wünschte damals einen Unterbruch, da ihr Präsident, Karl Dülli (parteilos), zurückgetreten war», erklärt Zerobin. Als Grund wurden damals «unterschiedliche Auffassungen im Bereich Strategie» genannt. Die heutige Präsidentin, Beatrice Gallin (FDP), wurde 2012 als Ersatz gewählt. Sie wurde an den Gesamterneuerungswahlen im Amt bestätigt und würde ab 2016 als achtes Mitglied Einsitz im Gemeinderat nehmen, wenn das Projekt Zustimmung im Volk findet.