, ZO/AvU, Lea Müller

Kunstrasenfeld soll Engpass schliessen

Anfang September entscheiden die Egger über einen Kredit von 3,7 Millionen Franken für den Bau eines Kunstrasenfelds auf der Schulanlage Kirchwies. Die heutige Platzsituation wird dem wachsenden FC Egg nicht mehr gerecht. Mannschaften müssen zum Teil nach Mönchaltorf zum Training ausweichen.

Die Egger Sportanlage Kirchwies soll weiter wachsen. Nachdem im Januar 2001 die Dreifachturnhalle eingeweiht wurde, entscheidet das Egger Stimmvolk an der Gemeindeversammlung vom 7. September über den Bau eines Kunstrasenspielfelds. Dafür legt der Gemeinderat dem Souverän einen Baukredit über 3,7 Millionen Franken vor. Der FC Egg zählt momentan rund 350 aktive Mitglieder in 18 Mannschaften. Die Fussballplätze in der Gemeinde sind laut der Gemeindeweisung dadurch überlastet. Aufgrund der geografischen Lage von Egg sind die Rasenplätze zudem vor allem im Frühjahr und im Herbst nur bedingt bespielbar, da die Böden nass sind und nur langsam abtrocknen. Könnten die Fussballmannschaften bei jedem Wetter auf einem Platz im Freien trainieren, gäbe es auch für die Hallen eine Entlastung. Dies käme vor allem den anderen Vereinen zugute.

Spielbetrieb garantieren

Während über zehn Jahren suchte die Gemeinde zusammen mit der Interessengemeinschaft Sport (IG Sport) nach Lösungen, um einen wetterunabhängigen Spielbetrieb garantieren zu können. Die IG Sport wurde bei der Planung der Dreifachturnhalle gegründet, als Schnittstelle zwischen der Politik und den Sportvereinen. «2003 wurden wir vom Gemeinderat mit der Organisation und der Führung einer Planungsgruppe beauftragt, die Bedürfnisse und Standortmöglichkeiten vertieft zu untersuchen», sagt Urs Stucki, Präsident der IG Sport.

Training in Mönchaltorf

«Neben der ständigen Suche nach Funktionären und Trainern ist die Infrastruktur eines der Hauptprobleme des FC Egg», schreibt Stucki im Schlussbericht der IG Sport. Neben den beiden Fussballplätzen auf der Schürwies und der Kirchwies benutzen die Mannschaften auch die Spielwiesen der Schulanlagen Bützi und Zentrum rege als Trainingsplätze. Andere Vereine und Institutionen beanspruchen die Plätze ebenfalls. «Die Belastung der Plätze wird dadurch noch grösser», sagt Stucki. «Die Folge daraus sind verschobene und abgesagte Spiele, die unter Umständen am Ende der Saison nicht mehr gespielt werden können.»

Bereits mussten einige Mannschaften Spielgemeinschaften mit dem FC Mönchaltorf bilden, um die Trainings zu gewährleisten. Urs Stucki spielt selber im FC Egg bei den Senioren 50+, die auf dem Sportplatz Schwerzi in Mönchaltorf trainieren. «Durch das externe Training geht ein Stück der Identifikation mit dem eigenen Verein verloren», sagt er. «Dabei geht es nicht nur um den Sport, sondern auch um das gemütliche Zusammensein mit anderen Vereinsmitgliedern.»

Die Grundlagen für einen Kunstrasenplatz wurden an einer Gemeindeversammlung im Jahr 2008 gelegt. Durch die Umzonung des nordöstlich gelegenen Gebiets des Sportplatzes Kirchwies in eine Erholungszone sind die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen worden, die Sportanlage in der Kirchwies erweitern zu können. So kann ein 11er-Spielfeld in der Grösse von 100 mal 64 Metern erstellt werden. Dieses ermöglicht es Mannschaften in unteren Alterskategorien, ihre Spiele auch quer auf dem Platz durchzuführen. Für das Spielfeld werden drei Parzellen beansprucht. Eine ist im Eigentum der Politischen Gemeinde Egg. Für die zwei weiteren sind mit den privaten Eigentümern Pachtund Umgestaltungsverträge mit einer Dauer von 30 Jahren abgeschlossen worden. Zusätzlich zum Kunstrasenfeld soll ein neues Garderobengebäude entstehen, das unter anderem Duschanlagen, eine Schiedsrichtergarderobe, einen kleinen Kiosk und zwei Materialräume enthält. Im Dachgeschoss wird zudem Lagerfläche für die Vereine geschaffen.

In Zukunft investieren

Bereits hat die IG Sport die Egger Sportvereine angeschrieben, ihre Mitglieder zu animieren, an der Gemeindeversammlung teilzunehmen. «Jetzt müssen wir in die Zukunft unserer Jugendlichen investieren», sagt Stucki. «Egg ist eine sportliche Gemeinde, und das soll sie auch bleiben.» Aber auch er selber würde sich freuen, wenn er mit seiner Mannschaft bald wieder in Egg trainieren könnte.

Wird der Baukredit Anfang September genehmigt, sollte das Kunstrasenspielfeld nach sechs Monaten Bauzeit auf das Winterhalbjahr 2016/2017 fertig erstellt sein. Die Einweihung fände voraussichtlich im Frühjahr 2017 statt. Die grössten Posten im Baukredit bilden der eigentliche Bau des Kunstrasenplatzes mit rund 2,2 Millionen Franken und der Bau des Garderobengebäudes, mit 880 000 Franken. Am Montag, 24. August, findet um 20 Uhr im «Hirschen»-Saal in Egg eine öffentliche Informationsveranstaltung über die Erstellung des Kunstrasenspielfelds und das zweite Traktandum der Gemeindeversammlung, die Gestaltung des Chilbiplatzes, statt.