, regio.ch, Lea Müller

Chilbi zieht für zwei Jahre ins Exil

Da der alte Chilbiplatz wegen Bauarbeiten nicht begehbar ist, muss die Egger Chilbi dieses Jahr auf das Werkhofareal ausweichen. Laut Chilbichef Hans Appenzeller habe trotz der neuen Situation bisher alles reibungslos funktioniert.

Hans Appenzeller kann in diesen Tagen kaum verschnaufen, fast im Minutentakt klingelt sein Mobiltelefon. Appenzeller ist Chilbichef in Egg, eine Arbeit, die ihm trotz stressigen Situationen sehr gefällt. «Ich lasse mich nicht aus der Ruhe bringen», sagt er. «Nervös, ob alles klappt, bin ich eigentlich nicht.» Grund für Nervosität gibt es momentan aber mehr als in anderen Jahren. Zum ersten Mal kann die Egger Chilbi nämlich nicht auf dem alten Chilbiplatz stattfinden, da dieser wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Ein Alternativstandort war gefragt. «Ich habe bereits vor zwei Jahren das Areal auf dem Werkhof abgeschritten, um abzuschätzen, ob es für die Chilbi genug gross ist», sagt Appenzeller. An der Chilbi vor einem Jahr habe er dann die Idee gestreut. «Die Rückmeldungen waren durchwegs positiv.»

Werkhof als «idealer Standort»

Auch der Gemeinderat habe an einer Sitzung innert Minuten grünes Licht gegeben. «Andere Standorte als der Werkhof kamen sowieso kaum infrage», sagt Appenzeller. Zwar habe er auch den Dorfplatz oder das Schulhaus geprüft, diese Ideen aber schnell wieder verworfen. «Der Werkhof ist ein idealer Standort, es hat genug Platz und keine Anwohner, die vom Lärm gestört werden könnten», sagt der Chilbichef. Auch das benachbarte Einkaufszentrum Shopping Egg  unterstütze die Chilbi. «Von dort beziehen wir den Strom», sagt Appenzeller. Am Samstag wird die Polizei spezielle Verkehrsführung für die Zu- und Wegfahrt regeln. 2016 wird die Chilbi noch einmal auf dem Werkhofareal stattfinden, weiter könne man noch nicht planen.

Die Neuorganisation habe für Hans Appenzeller zwar mehr Arbeit gegeben, dafür sei er in diesem Jahr zum ersten Mal nicht mehr im Feuerwehrzelt aktiv. «Bisher habe ich zusätzlich auch noch die Festwirtschaft organisiert», sagt Appenzeller. Nun sei er altershalber aus der Feuerwehr ausgetreten. «Ich werde aber als Gast im Zelt sein, mit meinen Kollegen anstossen und die Chilbi zum ersten Mal in vollen Zügen geniessen können.»