, regio.ch, Lea Chiapolini

Erneute Kampfwahl ums Schulpräsidium

In Egg stehen für diverse Behörden am 15. April wieder Kampfwahlen an. So greift etwa Jurist Stefan Gnädinger (CVP)das Schulpräsidium an.

Seit der Einführung der Einheitsgemeinde im Januar 2016 besteht der Egger Gemeinderat aus acht Personen. 2018 bis 2022 sollen es wieder sieben sein. Nur die Hälfte der aktuellen Gemeinderäte strebt eine weitere Amtszeit an: Corinne Huber (ProEgg), Markus Ramsauer (SVP) und Tobias Bolliger (FDP), der einzige Kandidat, der sich für die Nachfolge von Rolf Rothenhofer (parteilos) als Gemeindepräsident zur Verfügung stellt.

Nicht mehr zur Wahl antreten werden neben Rolf Rothenhofer auch Gesundheitsvorstand Matthias Menzi (SVP) und Bauvorstand Silvano Murchini (FDP). Sozialvorsteherin Maja Gonseth (FDP) kandidiert für die Sozialbehörde statt den Gemeinderat. Auch Beatrice Gallin (parteilos), die mit der Fusion der beiden Gemeinden als Schulpräsidentin Einsitz in den Gemeinderat nahm, hat sich eine weitere Legislatur zum Ziel gesetzt. Wie 2014 steht für das Schulpräsidium eine Kampfwahl an. Stefan Gnädinger (CVP) will die amtierende Präsidentin ablösen. Der Jurist stammt aus einer «Politikerfamilie», wie er sie nennt. «Es war schon immer meine Absicht, mich irgendwann in der Politik zu betätigen», sagt Gnädinger. «Das Egger Schulpräsidium ist meine erste politische Ambition.»

Als ehemaliger Realschullehrer bringe er Basiswissen für das Amt mit. «Unsere Partei wurde im Verlauf der Vorbereitung der Kandidatur von diversen Seiten darauf angesprochen, ob wir nicht einen Sprengkandidaten für das Schulpflegepräsidium portieren könnten.» Dann habe man parteiintern entschieden, direkt das Präsidium anzustreben. «Ich möchte etwas bewirken », sagt Gnädinger, der seit 2014 mit seiner Familie in Egg wohnt. Seine Erfahrung als Lehrer gebe ihm zwar eine andere Sicht im Vergleich zu jemandem ohne dieses Vorwissen, seine Qualifikation für das Schulpräsidium sieht er aber vor allem in seiner juristischen Tätigkeit: Neben seines beruflichen Engagements als freischaffender Rechtsanwalt doziert er seit rund zehn Jahren an der Pädagogischen Hochschule Zürich den Bereich Schul- und Bildungsrecht im Schulleiterausbildungslehrgang.

«OFFERTE AN BÜRGER»

Die erneute Herausforderung durch einen Gegenkandidaten bezeichnet Beatrice Gallin als «etwas Gesundes». «Natürlich werde ich lieber gewählt als abgewählt, aber eine Auswahl an Kandidaten ist eine Art Offerte an den Bürger.» Der Wahl sehe sie nicht anders entgegen als vor 2014, als noch kein Sitz im Gemeinderat winkte. Für sie ist aber klar: Sollte sie noch einmal gewählt werden, wäre dies ihre letzte Amtszeit. «Nach drei Legislaturen in der Schulpflege ist es Zeit für einen Wechsel», sagt Gallin.

Einen Wechsel vollzog sie bereits im Sommer, als sie aus der FDP austrat. Nun bildet sie mit Christoph Domeisen, der für den Gemeinderat kandidiert, sowie den bisherigen Schulpflegekandidaten Philipp Märki und Urs Rehhorn den parteilosen Zusammenschluss «Vier für Egg».

Neu für den Gemeinderat kandidieren Bettina Baumgartner-Huber (FDP), die aktuell in der Sozialbehörde Einsitz hat, Erich Haller (FDP), der momentan in der Rechnungsprüfungskommission sitzt, Beat Ritter (SVP) sowie Tobias Infortuna (SVP), der heute als Finanzvorstand der Schulpflege tätig ist. Für die Schulpflege kandidieren neben Gallin, Märki und Rehhorn auch Tatjana Feiner (SVP, neu), Oliver Künzler (FDP, bisher) und Claudia Nyffenegger (FDP, neu).

KAMPF UM RPK-SITZE

In der Rechnungsprüfungskommission kommt es ebenfalls zu einer Kampfwahl, da sechs Kandidaten um fünf Sitze kämpfen: Reto Furrer (FDP, neu), Beat Gassmann (SVP, bisher), Sergio Oesch (proEGG, neu), Jenny Waldvogel (parteilos, bisher), Regula Zündorf (parteilos, bisher) sowie als Präsident der bisherige Beat Rüegg (SVP).

In Reformierter Kirchenpflege, Baukommission und Sozialbehörde haben sich jeweils so viele Kandidaten gemeldet, wie Sitze zu vergeben sind.